Evers-Reisfisch ist nun im Otter-Haus zu sehen
In der freien Natur ist er wahrscheinlich bereits ausgerottet: der Evers-Reisfisch. 50 Exemplare dieser Tierart sind nun neu im Zoo Dortmund zu sehen. Sie leben im Aquarium im Otter-Haus.

Im vergangenen Jahr hat der Zoo 73 junge Evers-Reisfische aus dem Allwetterzoo Münster erhalten. Hinter den Kulissen ist es dem Zoo seitdem gelungen, eine Zucht dieses in der Natur wahrscheinlich ausgerotteten Reiskärpflings zu etablieren, sodass nun 50 Tiere für alle Besucher*innen sichtbar in das Aquarium umziehen konnten. Kurz zuvor ist dort eine Gruppe Sulawesi-Inlandsgarnelen eingezogen, die sich nun das Becken mit den Reisfischen teilt.
Der Evers-Reisfisch konnte bisher in nur einem etwa 40 Meter langen, knapp zehn Meter breiten und nur wenige Meter tiefen Gewässer, dem Tilanga-Karstpool, auf Sulawesi in Indonesien nachgewiesen werden.

Entdeckt wurde er erst im Jahr 2010 von Hans-Georg Evers und daher bei der Erstbeschreibung 2012 auch nach ihm benannt. Vermutlich kommt die Art nur in diesem einen Gewässer vor, was den Evers-Reisfisch zu einem sogenannten Mikroendemiten macht.
Der Tilanga-Karstpool wurde kurz nach der Entdeckung des Fisches als natürlicher Swimmingpool für Menschen entdeckt und schnell bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt. Einige Menschen waschen sich in dem Pool, sodass Seife und andere Reinigungsmittel ins Wasser gelangen.
Als Wissenschaftler des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels vom Museum Koenig in Bonn 2019 das Gewässer zu Forschungszwecken aufsuchten, konnten sie nur noch etwa zehn von den dort einst zahlreichen Evers-Reisfischen entdecken, die sich alle in schlechter Verfassung befanden und mit Parasiten und Pilzinfektionen bedeckt waren. Diese wurden wahrscheinlich durch die ausgesetzten Fische eingeschleppt. Heute ist der Evers-Reisfisch infolgedessen vermutlich in dem Pool verschwunden und damit eventuell gänzlich in der Natur ausgerottet.