Zoo Dortmund tötet eigene Tiere 2024 waren drei Tierarten betroffen
Nach den Tötungen von Pavianen im Nürnberger Zoo äußerte sich auch der Dortmunder Zoo zu seinem Vorgehen.
Viel Empörung, einige Proteste und eine Strafanzeige einer Tierschutzorganisation. Dies wurde durch die Tötung von zwölf gesunden Pavianen im Nürnberger Zoo Ende Juli ausgelöst. Der Grund: Im Gehege war zu wenig Platz. Die Tierschutzorganisation Peta erstattete Strafanzeige, wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der Direktor des Zoos Nürnberg, Dag Encke, hingegen sagte in einer Pressekonferenz, dass es keine Alternative gegeben habe, obwohl nichts unversucht geblieben sei, wie etwa die Tiere in andere Zoos umzusiedeln.

Auch der Dortmunder Zoo tötet eigene Tiere. Im Dortmunder Zoo werden Tiere aber nur zur Verfütterung getötet. Das ist in vielen Zoos so. Fleischfressende Tiere wie zum Beispiel Raubkatzen oder Bären benötigten artgerechte Nahrung, mit Fell, Federn, Knochen.
Die Verfütterung der eigenen Tiere hat dabei mehrere Vorteile. Die tiergerechte Haltung der verfütterten Tiere ist gesichert und die Qualität der Nahrung für Fleischfresser ebenfalls. Außerdem ist der Transportweg geringer als beim Zukauf von Fleisch aus der konventionellen Nutztierhaltung.
Im Zoo Dortmund werden sogenannte Futtertiere getötet. Konkret waren das im Jahr 2024 Meerschweinchen, Zwergziegen und Kaninchen. Diese Tiere werden unter anderem im Streichelzoo des Dortmunder Zoos gehalten. Paviane oder andere Affenarten gehören nicht zu den Tieren, die im Zoo Dortmund getötet werden.
Tiere zu töten, weil man zu wenig Platz hat, sei die individuelle Entscheidung jedes Zoos und im Positionspapier des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) zum Populationsmanagement festgehalten. Entscheidungen werden tierbezogen und mit viel Fachwissen getroffen und das Tier, wenn möglich, dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt.
Manchmal müssten Zoos zu solchen Maßnahmen greifen, wie es in Nürnberg getan wurde, um die Aufgabe des Erhalts der Biodiversität zu erfüllen. In der Natur werden Populationen durch Faktoren wie Beutegreifer, Krankheiten, Verletzungen oder Verhungern reguliert. Ein Vorteil für Tiere in Zoos ist, dass diese äußerst stressbelasteten Faktoren wegfallen. Das Töten von Tieren ist in diesem Fall dann lediglich ein Ersatz für diese nicht vorhandenen natürlichen Bestandsregulatoren.
(Text: Louisa Herrera-Schäfer)